Monat: Oktober 2024

Einen Arbeitstag lang durch die Stadt

Wer viel sehen will, der muss früh aufstehen, wie wir uns selber sehr oft sagten. Hat es aber geklappt? Naja, eher etwas halbherzig, denn wer viel macht und viel sieht, der wird auch viel müde und muss viel schlafen.
Trotzdem fingen wir den Tag wie nun gewohnt mit einem leckeren Frühstück an, sammelten uns zusammen und und packten die Kameras ein, und machten uns auf zum Shibarikyu Park.

Dieser Park ist aus der Edo Zeit und verlor, sollte man Wikipedia glauben können, leider einen größeren Teil seiner Fläche durch den Bau der Shinkansen.
Mich erinnerte er ein wenig an den vorherigen Park welchen wir schon gesehen hatten, immerhin aber, wirkte er, obwohl alles künstlich angelegt war, doch ein wenig natürlicher.
Die Landschaft des Parkes wurde mit ihren Seen und Bergen komplett künstlich angelegt. Ich will gar nicht wissen wie viele Gärtner hier normaler weise arbeiten, wir haben allerdings keinen gesehen.
Den See teilend, gab es eine interessante neue Holzbrücke, welche in ihrer Mitte, von einem zum anderen Ufer schauend, zwei rechte Winkel besitz. Ob es hier wohl einen Mengenrabatt gab welcher erreicht werden wollte?
Nein, die Knicke, welche einen direkten Blick von der einen zur anderen Seite verhinderten, sollten auch das Überqueren der Brücke von Geistern verhindern.
Ich würde sagen, dass es funktioniert hat, Geister habe ich keine gesehen, allerdings würde ich auch gerne wissen, auf welcher Seite sie dann gefangen wären.
Verglichen mit den anderen japanischen Gärten aber, musste ich meinen Reisebegleitern leider mitteilen, dass der Park eher ernüchternd war. Zum Glück waren sie trotzdem sehr begeistert vom Park, und es stimmt ja, das Besondere hier ist, dass man von Hochhäusern umgeben ist.

Nun, der Park hat auch Schildkröten. Da muss ich wohl das zuvor geschriebene zurücknehmen und diesen Park auf die Nummer 1. packen.

Weiter ging es dann zum Zojo-ji, einem Tempel der mit zu den ältesten hölzernen Strukturen in Tokyo gehören soll. Mag nicht so besonders klingen, allerdings wurde ein Großteil der Stadt (60%-70%) im großen Meirekifeuer von 1657 zerstört, zusätzlich gab es auch in den folgenden Jahrhunderten viele Brände und Zerstörung durch Kriege. Ob tatsächlich aber so alte Strukturen noch auf dem Tempelgelände existieren, weiß ich leider nicht.
Der Tempel diente außerdem der Tokugawa Familie als Familientempel, daher ist auch ihr Familienwappen fast überall auf dem Gelände zu sehen.

Das Tempeltor. Ursprünglich allerdings, war die Anlage noch viel größer als heute.

Tja, hätten wir die Glocke geläutet, wäre jetzt wieder ein neues Jahr, denn nur zum Neujahrsanfang wird hier geläutet.

Einen Katzensprung entfernt, fanden wir ganz zufälligerweise auch den Tokyo Tower, diesmal aber tagsüber.
Die Struktur wirkte nun fast winzig, vor allem in Begleitung der ganzen Nachbargebäude. Trotzdem ist er ja höher als der Eifelturm.
Von der mittleren Plattform aus hätten wir den Fujiyama sehen können, allerdings war das Wetter leider nicht der Meinung uns ihn sehen zu lassen.
Die Aussicht war trotzdem ziemlich gut, ein Besuch ist definitiv empfehlenswert!
Es gab auch eine VR Attraktion zum Bungeejumping an welcher man auf einer, nach vorne rotierenden, Liege lag und ein VR Headset auf dem Kopf hatte.
Nein, wir waren nicht in der Stimmung unseren Mageninhalt als 10000 Teile Puzzle anzubieten, die Aussicht hat uns ausgereicht.

Der vorher besuchte Tempel und ein anderer, nicht von uns besuchter Park.

Vielleicht brauche ich eine neue Brille, den Fuji habe ich nicht erkennen können.

Einen kurzen Schrein-Besuch später schon, machten wir uns auf den Weg zum Schloss der Stadt, oder eher was davon seit einem großen Feuer übrig geblieben ist.
Ja, auch die Burg hat es nicht verschont, etwas schade ist es allerdings schon, dass diese nicht wieder aufgebaut wurde.
Die Straßen um den Park waren anscheinend am Sonntag nur für Fahrradfahrer geöffnet. Eigentlich auch mal nicht schlecht, da weiß Mann, dass es keine Sonntagsfahrer gibt.

Das ist nicht der Schrein, das ist das Becken um sich für den Schreinbesuch zu waschen. 八咫烏 – やたがらす – Yatagarasu (Achtspannenkrähe) eine Mythische Figur des Shinto, welche Gott der Führung oder Wegführer ist.

Der Kaiserpark war so groß und an den Rändern so dicht bepflanzt, dass man schon nicht mehr richtig wusste, das man ja eigentlich im Zentrum von Tokyo war. Man hat keine Hochhäuser mehre gesehen, diese waren von den Bäumen verdeckt, und auch den Autolärm konnte man nicht hören, in der Nähe fuhren ja keine.

Was ist mit den inneren Torhäusern passiert? – Abgebrannt.
Was ist mit der Burg passiert? – Abgebrannt.
Was ist mit 60% der Stadt passiert? – Abgebrannt.

Nur dieser Eckturm hat das Feuer überlebt.

Unsere Füße wurden langsam etwas platter, trotzdem nahmen wir uns zusammen und machten uns doch weiter zur nächsten, und zum Glück auch letzten Station des Tages.
Der Asakusa Schrein wirkte in der gerade untergegangen Sonne sicher besser als am Tag, das muss ich sagen, da wir den Sonnenuntergang durch die bedeckenden Wolken verpassten. Es wirkte quasi so, als hätte jemand am Dimmer gespielt.
Langsam an der langsam schließenden Einkaufsstraße vorbei, gingen wir auf den Schrein und die danebenstehende Pagode zu, hätten wir noch mehr Koffer dabei, so wären diese sicher sofort voll gewesen.

Hier scheint man sich noch an Regeln zu halten…

Ein Regnerischer Samstag

Wie es leider so ist, hat man im Leben nicht immer Glück mit dem Wetter.
So regnete es am zweiten Reisetag zwar den ganzen Tag, immerhin aber nicht so doll wie in Weimar, und ja, auch deutlich wärmer war es.
Einige kleine Reiseziele auf der Liste hatten sich gesammelt, und so fuhren wir direkt zu Shibuya Crossing, der wohl berühmtesten Kreuzung Tokyos.
Warum sollte eine Kreuzung berühmt sein? Nun an dieser kommen täglich bis zu 250.000 Menschen vorbei und im kompletten Chaos wimmelt es nur so von Menschen, welche ganz genau wissen, dass sie alle auf die andere Seite wollen.
Dadurch, dass der Bahnhof direkt an dieser Kreuzung liegt, ist immer für einen neuen Strom an Menschen gesorgt, welche belustigte Zuschauer aus dem Starbucks, wie einem Naturschauspiel mit tausenden von Fischen zuschauen.
Von unten, also auf der Straße, war die Ansicht jedoch eher ernüchternd, ich war mir anfangs nicht mal sicher, ob wir hier wirklich am sagenumwobenen Shibuya Crossing stehen sollten.
Aber es gab für alle etwas, und so konnten wir immerhin die hochhaushohe Werbung an den Hochhäusern bestaunen, zum Kaufen allerdings, hat sie uns nicht ermutigt.
Auch, und auf den Straßen sahen wir Gokart Fahrer, ja, mitten im Verkehr. Wir hätten uns das nicht getraut, bei einer so kleinen Karre ist es ja einfacher unter die Räder zu kommen als beim auf der Straße liegen.

Es ist immer sehr interessant mit Begleitung zu reisen die wissen das man ein Haus von unten nach oben zu bauen hat. So hörte ich während der Reise oft:

„Guck mal da!“

„Was haben die denn da gemacht?!“

„Das würde bei uns nicht gehen, ich kenne ja die Vorschriften!“

„Bei dem Mindestabstand schauen die ja direkt zum Nachbarn“

„Haben die keinen Flächennutzungsplan?!“

„Gibt es hier keinen Brandschutz?“

Und auch einer meiner Favoriten:

„Was ist das denn da?“ den ich nur mit „Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?“ beantworten kann. Diese Antwort durfte ich häufiger verwenden als mir lieb ist.

Richtung Yoyogi Park gab es aber immerhin viele interessante Gebäude zu sehen, kurz vor dem Park allerdings, war wohl das Highlight unseres Spaziergangs.
Das Kokuritsu Yoyogi Kyogijo ist eine Mehrzweckhalle welche vom Architekten Kenzo Tange geplant und von 1963 – 1964 gebaut wurde, und selbst in dem James Bond Film „Man lebt nur zweimal“ zu sehen war. Der Film ist sehr empfehlenswert, unter anderem sieht man auch den damaligen Tokyo Tower, welcher sich zwar nicht sonderlich verändert hat, allerdings sind die Häuser der Umgebung deutlich gewachsen.

Wir gingen nun einen langen Weg durch den Park gingen und sahen unter anderem reichlich Sake Fässer. Die dazugehörigen Brauereien unterstützten wohl den Kaiser finanziell.

Schließlich erreichten wir den Meiji-Jingu-Schrein. Dieser sieht zwar sehr historisch aus, wurde allerdings erst 1920 gebaut nachdem der Tenno Meji 1912 gestorben ist. Dazu wurde er nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg erst 1958 wieder errichtet.
Im regnerischen Wetter war es fast schon etwas zu schade diesen Schrein zu sehen, vielleicht sollten wir später noch einen Besuch bei gutem Wetter gemacht haben?
Trotz des Nieselregens, war die Stimmung sehr entspannt und gespannt, nämlich auf eine Hochzeit, welche sehr traditionell abgehalten wurde. Dabei waren alle Beteiligten traditionell im Kimono gekleidet und die Prieser trugen sehr interessante Hüte.
Die Braut hatte wohl den schönsten Kimono, wie sonst hätte man sie erkennen sollen? Zusammen gingen sie im Regen, mit Regenschirmen begleitet, in den Hauptraum des Tempels, welchen wir allerdings nicht betreten konnten.
Fotografieren war zu all dem auch noch verboten.

Zeitgleich wurde in einem Nebenhaus wohl Zeremonien ähnlich der Taufen gemacht, dort lief eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern, alle in den schönsten Kimonos gekleidet, und ließ sich von ihrem Mann fotografieren.

Auf dem weiteren Weg dann, kamen wir zufälligerweise an einem Bogenschützenklub vorbei und lernten, nur durchs Zuschauen, die alte japanische Kunst präziser zu schießen als Robin Hood.
Diesen Park verlassend, machten wir uns zum nächsten, dem Shinjuku Gyoen Park auf.

Ungünstiger weise, (Ich war Navigator, ratet mal wer Schuld hat), war das U-bahnnetz des Bahnhofs Shinjuku nur etwas unübersichtlich.
Und so irrten wir zuerst wie die Geister um einen Ausgang zu finden an welchem wir die Suica Karten nutzen konnten. Das dieser Ausgang aber eigentlich ein Eingang war,
natürlich um zu irgendwelchen anderen Linien zu kommen, die uns eigentlich überhaupt nicht interessierten, merkten wir erst, als wir doch irgendwie gefangen waren und uns die kleinen Türen nicht durchlassen wollten.
So mussten wir pro Person ungefähr 160 Yen Zahlen, ca. 1 Euro, damit wir diesen Bahnhof verlassen konnten. Und das zusätzlich zur schon abgerechneten Fahrtengebühr.
Glücklicherweise waren wir nun aber frei, oder etwa doch nicht? Nein, trotzdem waren die Wege absolut unübersichtlich und mein gps war leider dadurch, das wir noch „im Keller“ waren, nicht zu gebebrauchen.
Und so gingen wir die Gänge lang, einer länger als der andere, alle geputzt, als wären sie abgeleckt worden, und folgten den gelben Markierungen, hinter welchen wir einen Ausgang erhofften (Auf ihnen stand „Exit“).

Symbolbild „Wahrscheinlich rutschiger Eingang“

Wir hatten Glück und fanden doch noch eine Rolltreppe welche es uns ermöglichte wieder das Tageslicht entgegenzunehmen, und so waren wir nun endlich aus dem Labyrinth entkommen.
Dummerweise nur auf der falschen Seite des Bahnhofs.
Aber immerhin konnten wir ein wenig durch das doch sehr interessante Finanz und Verwaltungsdistrikt Shinjukus gehen.

Im Schutze der Nacht kamen wir dann noch an einem sehr leckeren Izakaya vorbei, einem eher traditioneller wirkendem japanischen Restaurant, in welchem man auf dem Boden zu sitzen scheint.
Durch eine Geschickte Illusion wirkt es doch nur so, unter dem Tisch ist ein tieferer Boden und dort können die Beine Platz finden und man sitzt eher wie auf einem Stuhl.

Ist nicht das was ich darüber beschrieben habe, gut erkannt, ist die Wand.

Schließlich, ja tatsächlich, der Tag war noch nicht zu ende, gingen wir durch das angrenzenden Ginza Viertel, einem der teuersten Viertel in ganz Tokio.

Ist Tokyo zu groß oder bin ich zu klein?

Ja, wer hätte gedacht, dass eine der, wenn nicht die, größte Stadt der Welt, doch etwas größer ist als man selbst? Auch als alles was man je sehen oder machen könnte?
Nun, es ist ja nicht immer leicht sich auszusuchen was man machen will, meist weiß man ja selber nicht was einen interessiert und was nicht. Da ist es oft besser schon genauer zu wissen was man sehen will und wann man es denn sehen will. Ganz besonders wenn die Wege weiter werden und die Sehenswürdigkeiten Öffnungszeiten haben. Wenn die Sonne dann auch schon um 18 Uhr untergeht, dann wird es ganz kritisch. Wie soll ich denn meinen Urlaub genießen, wenn ich gerne bis um 2 nach 13Uhr ausschlafen möchte?
Geht ja nicht, vor allem wenn es das Frühstück, sollte man es geordert haben, nur bis 11 gehen. Das passt ja vorne und hinten nicht…

Es ist schwer die Vieldimensionalität der Stadt zu zeigen, an einigen Stellen sieht man sie aber ganz besonders.

Meinen gelandeten Gästen öh sagen wir lieber mal Gastgebern (kann ich nur empfehlen), ging es sehr oft wie mir, zumindest der Version von mir, welche frisch in Japan angekommen war.
Ich muss allerdings sagen, dass sie nun einen wirklich guten Guide (mich) hatten, welcher sogar Internet hatte, um sie vom Flughafen abzuholen.

Zurück aber nun zum eigentlich wesentlichen…
Ja, der Jetlag setzte meine Mitreisenden erst einmal ein wenig zu, vor allem nach dem doch recht langen Flug, trotzdem ging es am ersten richtigen Urlaubstag schon einmal in einen ca. 400 Jahre alten Park welcher von Hochhäusern umzingelt war.
Alles in diesem Park war künstlich angelegt, sogar die Hügel und der einst durch nun versiegelte Kanäle gespeiste See. In seiner Mitte trug er eine kleine Insel auf welcher ein kleines, schönes, im traditionellen japanischen Stil gehaltenen Teehaus, ruht.
Durch die Reflektion des blauen Himmels wirkte selbst das trübe Wasser aus dem richtigen Winkel kristallblau, die Hügel allerdings, erinnerten mich eher an einen Golfplatz als an einen traditionellen japanischen Garten.

Wer trägt hier wen?

Das Wandelnde Schloss aus „Das Wandelnde Schloss“ (2004), einem wirklich gutem Film von Studio Ghibli.

Weiter dann ging es zu Fuß zur ersten richtigen Bahnstation von welcher wir dann bis zum Ueno Park fuhren. Der Park bietet viele Museen, uns allerdings mangelte es deutlich an Wissen zur Historie der Japanischen Kunst und Kultur, und so ging es nach einem Mittagsschmaus nach sonnigstem Wetter, in das Japanische Nationalmuseum.
Hier gab es wirklich von allem etwas, für meinen Geschmack aber teils etwas steril präsentiert. Aber man muss auch sagen, dass ich von den deutschen Museen ein wenig verwöhnt bin. Zum einen vom Technikmuseum, dann vom Pergamonmuseum, dem Museum für Naturkunde und von vielen weiteren.

In einer Gruppe ist, wie ich leider feststellen musste, die Geschwindigkeit mit welcher man die Umgebung erkunden kann, etwas reduziert verglichen mit der eigenen Geschwindigkeit. Macht leider auch Sinn, eine Kette ist ja auch nur so stark wie das schwächste Glied. Durch den Ehrgeiz getrieben mehr zu sehen, ging es auch bald, aber nicht zu bald, weiter nach draußen in den eigentlichen Park.

In diesem war erstaunlicherweise der See voller Seerosen, eigentlich hätte man nicht mal gewusst, das es diesen See überhaupt gibt, hätte man ihn nicht auf der Karte gesehen. Die Seerosen ragten auch sehr, sehr deutlich aus dem Wasser heraus, vielleicht waren es auch andere Pflanzen die nicht an den See gebunden waren, vielleicht „Überseerosen“?

Nur ein kleines Hafenviertel in Tokyo zwischen Ginza und dem Tokyo Tower…

Die Sonne geht schnell unter, mir ist das bisher nicht aufgefallen, wo meine „Gäste“ es nun aber sagen, so muss ich erstaunt fest stellen, sie haben ja wirklich recht! Das es deutlich kälter wird allerdings, merkte man nicht, die Temperatur war trotzdem sehr angenehm.
Obwohl es ein harter Kampf mit dem Jetlag sein musste, überredete ich meine Mitläufer dazu, einen kleinen Fußmarsch zum Tokyo Tower zu unternehmen. Nur durch das Mondlicht wurden die Straßen beleuchtet welche uns zu diesem Turm bringen sollten. Mit 333 Metern ist er auch höher als das Vorbild, der Eifelturm in Paris.
Besser beleuchtet womöglich auch, ich war noch nie in Paris, die überlegende Variante des Turms allerdings, habe ich hier schon von weitem erkannt.
Rot Gold beleuchtet, vor einem schwarzen Hintergrund überblickt er die Stadt in der Nacht…

Eine Deutsche Einheit

Der folgende Text liegt schon ein wenig zurück, die beschriebene Woche startete mit dem letzten Septembertag.

Am Mittwoch gab es noch einmal einen Tag wie aus dem Bilderbuch. Zuvor hatte ich ja einmal über einen Samstag geschrieben der wie „im Urlaub“ war, der gestrige Tag war noch besser. Die Sonne war flacher und gab der Umgebung einen leicht goldorangenen Schein, die Sonne im Rücken, wurde dieser angenehm gewärmt, wie von einer Heizung im tiefen Winter.
Nach einem Wunderbaren Sommerherbstlichen Tag, ohne Wolken am Himmel, sah das Wetter am Tag der Deutschen Einheit etwas grauer aus.
Die Stimmung aber ist sehr gespannt, denn nun zieht es die Deutsche Verwandtschaft ins Land. Von weit her über Mehr Länder als ich Zählen kann, kommen sie an in diesem Land aus ihrem lieben deutschen Land.
So, genug gereimt, der Shinkansen rollt, ups, nun war er schon da.

Nun das Wetter war ja auch schon mal besser, in Tokyo hat es aber zumindest nicht geregnet, denn so wie es schon besser war, so war es auch schon deutlich schlechter.
Die Fahrt mit der Monorail erinnerte mich ein wenig an meine Ankunft, auch wenn mir Terminal 3 erstaunlich fremd vorkam. Komisch, war ich nicht hier richtig?
Wie sich herausstellte nicht unbedingt, der Flieger landet bei Terminal 2?
Nun nach Terminal 3 kommt, wie ja jedes Kind weiß, Richtig! Terminal 1, dann erst 2.
Genug Zeit im Gepäck tragend, machte ich mich schleunigst auf den Weg zum richtigen Terminal.
Interessanterweise erkannte ich auch dieses Gebäude überhaupt nicht wieder. Wie sich herausstellte hatte dies auch einen Interessanten Grund, aber ja, ich war tatsächlich an dem Terminal, an dem ich, sowie meine, nennen wir sie mal, zwischenzeitlichen Gastgeber, ankommen.
Die Zeit bis zur Landung verstrich wie kalte Butter, immerhin konnte ich auf flight radar live die Höhen und Geschwindigkeitsangaben mitverfolgen und genau unter die Lupe nehmen.

Natürlich musste ich mit einem Namensschild warten, wie sonst sollten mich meine Verwandten erkennen? Gut, vielleicht ja am Geruch würden böse Zungen behaupten, eher aber am schiefen Gang wiederum andere.
Nun das Namensschild erwies sich leider nicht als hilfreich, vielleicht hätte der Name nicht auf Japanisch im flüssigsten Katakana darauf stehen sollen, sondern eher in Lateinischen Lettern.

Die Familie in den Arm nehmend, warteten die Freudenstränen auf ihren Einsatz, man hatte sich ja nun, nach einer langen Zeit und einem langen Flug erstmalig wieder in die Arme nehmen können.
Ich hätte gerne versprochen, dass die Fahrt mit der Monorail durch ein leuchtendes Tokyo belohnt wird, leider allerdings war es durch eine verzögerte Abfahrt und den nahenden Herbst schon ein wenig dunkler bis komplett schwarz, sodass nur das Leuchten der Wolkenkratzer, Laternen und Züge die Nacht zum Tag werden ließen.

Zu Fuß dann, gingen wir in sicherer Entfernung am Tokyo Tower vorbei, so nah war ich noch nie dran, diesmal auch bei Nacht. Check in abgehakt, lockten uns kleine Restaurants, eine Gruppe feiernder Älterer allerdings gelang es die Weimarer in ihr Lokal zu jubeln, ein kleines, dem Essen nach, Koreanisches Restaurant dann, ließ uns den Abend gebürtig würdigen und Feiern!

Did mit die Luftfaschmutzung is schon nicht die feine Englische Art wa?