1797 erschien das Buch 千羽鶴折形 – せんば つる おりかた – Senbazuru Orikata – Wie man tausend Kraniche faltet. Der Autor war Akisato Rito oder Gido Ichien jedoch nennen andere Quellen unterschiedliche Namen, das Japanische Wiki wird wohl recht haben. Die Seiten bestehen aus Holzschnitten welche mit Gedichten und Falterklärungen sowie Spielszenen mit den Kränen zeigen. Es ist das älteste bekannte Buch mit detailierten Erklärungen des 折り紙 – おりがみ – Origami (折り – おり – ori – falten, 紙 – かみ – kami – Papier) – Papierfalten.
千 – せん – sen – Tausend – allerdings kann auch eine große Menge gemeint sein. Die gefalteten Kräne wurden ursprünglich übereinander an ein einem Faden gehangen um mit ihnen an Tempeln für Wohlstand, Gesundheit und ein langes Leben zu beten. Einige glauben auch, das die Götter einem einen Wunsch erfüllen nachdem man 1000 Kraniche gefaltet hat.

Einige ihrer gefalteten Kraniche im Friedensmuseum.

佐々木 禎子 – Sasaki Sadako, sie wurde von ihren Eltern Sadako genannt, da sich diese erhofften, dass sie gesund aufwachsen würde, war zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs auf Hiroshima Zweieinhalb Jahre alt. Zum Zeitpunkt der Explosion war sie in ihrem Zuhause etwa 1,6 Kilometer entfernt, wurde jedoch bei dieser nach draußen geschleudert. Als sie von ihrer Mutter wieder nach drinnen gebracht wurde, kamen sie in den schwarzen Regen.
Sie wuchs normal auf und selbst in einer Untersuchung 1954 fand man keine Auffälligkeiten. Im Februar 1955 Stellten die Ärzte Leukämie bei ihr fest und das sie wohl nur noch zwischen drei Monaten und höchstens einem Jahr hätte.
Im August schenkte ihre beste Freundin ihr Papierkraniche damit sich ihr Zustand verbesserte.
Sie, aber auch andere im Krankenhaus begannen nun Kraniche zu falten. Bis Ende August faltete sie mehr als Eintausend Kraniche.
Schließlich nutzte sie dünneres und kleineres Papier welches sie mit einer Nadel faltete.
Leider besserte sich ihr Zustand nicht und sie verstarb am 25 Oktober im Alter von nur 12 Jahren.

Durch Sadako wurde der gefaltete Papierkranich sowohl zu einem Internationalem Symbol der Friedensbewegung als auch einem Symbol für den Widerstand gegen Atombomben.
Und ihr wurde eine Geflügelte Statue in Hiroshima im Friedenspark am Kinder-Friedensdenkmal gewidmet welches für sie und den anderen tausenden unschuldigen Kindern 1958 errichtet wurde. Während ich dieses Denkmal heute besuchte, sang eine Grundschulklasse vor dem Denkmal bewegende Lieder und brachten danach ihre gefalteten Kraniche in einen, der dem Denkmal umgebenen, Glaskasten. Das war nicht der einzige Moment am heutigen Tag an dem ich, durch meine mit tränen gefüllten Augen, schlechter sehen konnte.

Auf meinem Visum habe ich zuvor auch einen Kranich gesehen, wobei ich ursprünglich nur dachte, dass er für die Japanische Kultur stehen würde. Das dieser aber einen viel, viel wichtigeren Stellwert in der Japanischen Gesellschaft hat, wurde mir zu meiner Peinlichkeit erst viel später wirklich bewusst.

Das Denkmal für die Koreanischen Opfer der Atombombe