Nachdem ich nun am Wochenende in der Nähe der Sendai Station Ramen gegessen habe, ging es gestern Abend zum angeblich besten (油そば) Aburasoba Restaurant der Stadt.
油 (Abura) bedeutet Öl und Soba (そば) bezeichnet die Nudeln welche zusammen mit dem Öl gegessen werden. Der Preis für diese beträgt bei 300g ca. 950 Yen und bei 200g 850 Yen.
Natürlich habe ich die größere Variante genommen. Zu den Nudeln gab es auch eine kleine scheibe gebratenes Fleisch, die noch einmal deutlich zum Geschmack beigetragen hat und nicht weg gelassen werden sollte.
Wenn man eine solche Schüssel bekommt, ist man fast schon gesetzlich dazu verpflichtet sich die zwei Fläschchen Öl zu nehmen und jeweils mit ein bis zwei Kreisbewegungen genug Öl auf die Nudeln zu bringen, sodass man auch auf den richtigen Geschmack des Gerichtes kommt.
Normalerweise bin ich kein Freund von Öl, besonders wenn man zu viel Olivenöl in seinem Gericht hat kann es sein, das der Geschmack des Öls den der Nudeln so stark überschattet, das man sich diese auch hätte schenken können. Hier war dies aber, wie ich ein klein wenig befürchtet hatte, nicht der Fall und das Öl verbesserte ähnlich wie das Fleisch den Geschmack ungemein.
Zu meiner Überraschung habe ich mich auch nicht vollgekleckert, was zwar irrsinnig klingt, aber mit Stäbchen etwas einfacher ist, da die Nudeln schwerer waren als alles was ich vorher mit den Stäbchen gegessen habe. Um nun also ein Profi mit den Essstäbchen zu werden müsste man sich vielleicht kleine Hanteln für die Finger nehmen um mit diesen trainieren zu können. Dazu kommt auch, dass das Zittern der Hände schnell dazu führen kann, dass man sich gewünscht haben wird nach einem Lätzchen gefragt zu haben.

Ich würde lügen wenn ich sagen würde das ich nicht enttäuscht gewesen wäre als ich gesehen habe, dass es keine Hühner gab die das Essen zubereitet haben. Auch hier ist die „Banane“ auf dem Kopf zu beachten, welcher eigentlich eine Sichel des Mondes darstellt und auf dem Kabuto, der Kopfbedeckung des Daimyo Date Masamune zu sehen ist.

Nun zum Mittag gab es dann heute Ramen aus einem kleinen Shop in der Nähe des Campus. Die Art der Bezahlung ist hier auch recht interessant, da man sein Essen zuerst an einem Automaten auswählt, am besten nach Bildern, es gibt ja viele Kanji und Wörter die ich nicht kenne, und dann auch an diesem schon bezahlt. Des weiteren ist es hier in solch kleinen Restaurants üblich zu warten bis ein Platz frei ist. Gut, das ist vielleicht bei genauerer Betrachtung überall so, verbindet man es aber mit dem vorherigen Bezahlvorgang, ist es aber doch ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Nun hat man also ab und zu die Möglichkeit die dicke, Festigkeit und noch andere Eigenschaften des Essens auszuwählen, sodass man am Ende genau das bekommt was einem am besten schmeckt. Hat man keine Ahnung was einem schmecken wird, kann man es auch einfach den Köchen, ja es sind mehrere und ja, man kann ihnen beim zubereiten zuschauen, überlassen, da diese wissen was schmeckt.
Also tat ich dies und bekam das bisher beste Ramengericht das ich je in Japan hatte. Und auch das dritte, was ich hier nach zwei Wochen probiert habe.
Sicher wäre diese Zahl für den ein oder anderen Besucher schon nach einem Tag erreicht worden, Ich muss aber leider zugeben, dass die Convenientstores (Konbinis) einfach zu convenient sind.
Und ja, auch hier war es nicht ganz so einfach nicht zu kleckern, daher habe ich diesen optionalen Schritt auslassen müssen.

Trotzdem kann ich sowohl Aburasoba als auch Ramen nur wärmstens empfehlen.
Ich wollte im folgenden noch einige Bilder der letzten Tage teilen um einen kleinen Eindruck meines Alltäglichen Lebens in Sendai zu teilen. Die Sonne steht hoch und das Wetter ist einfach traumhaft.





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