銀山温泉 – ぎんざんおんせん – Ginzan Onsen (銀山 – ぎんざん – Ginzan – 銀 – ぎん – Gin – Silber, 山 – やま / (hier) さん – yama/(hier)san – Berg, 温泉 – おんせん – Onsen – 温 – ゆたか – yutaka – warm, 泉 – いずみ/せん – izumi/sen – Brunnen) – Heiße Quelle des Silberberges, ist ein kleine Ortschaft in welche man heutztage teure Hotels mit Bädern, gespeist von heißen Quellen vorfinden kann.

Ich hatte schon länger überlegt die Reise nach Ginzan Onsen anzutreten, vor allem da es nur 46 km Luftlinie entfernt ist, allerdings sollte die Reise dort hin und zurück je ca. 3,5 Stunden dauern. Die tatsächliche Distanz waren ca. 110km. Ob ich mir das wirklich antun wollte war die eine Frage, wichtiger noch wäre eigentlich eher, dass Ginzan onsen zur Herbst und Winterzeit am schönsten sein soll. Warum also nicht warten und zu späterer Zeit anreisen?
Nun ich habe zu diesen Zeiträumen schon einige Pläne gemacht welche ich aber hier nicht nennen werde, wichtig ist nur, dass die Zeit begrenzt ist und ich da auf jeden Fall mal hin wollte.

Zuerst dachte ich, dass es möglich wäre einen früheren Bus nach Yamagata in Yamagata zu nehmen, allerdings zeigte mir Google die falsche Bushaltestelle und nach einem kurzen Rundgang am Bahnhof fragte ich einen Japaner, der mir glücklicherweise zeigen konnte wo ich hin musste.
Die Busfahrt war eigentlich recht angenehm. Bis auf die Tatsache, das ich vergessen hatte zu frühstücken, der Bus hin und her kurvte und der Nebel ab und zu die Berge im Nichts verschwinden ließ was mir dann doch ein recht ungünstiges Gefühl der Übelkeit bereitete. Immerhin hatte ich mein Frühstück eingepackt, dummerweise nur, hatte ich vergessen das ich auch Wasser brauchen würde.

In Yamagata angekommen blieb mir kurze Zeit um den Stempel des Bahnhofs „einzupacken“ und mich auf das richtige Gleis zu bewegen. Dort holte ich dann schnell am Automaten Wasser und fühlte mich gleich besser, da die Frequenz dieses Zuges, wie die alle meiner heutigen Verkehrsmittel, recht niedrig war. Hätte ich den Zug nicht bekommen, hätte ich mir wohl Yamagata anschauen müssen.

Der Rest der Reise war recht angenehm und schon im finalen Bus nach Ginzan Onsen wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Es war nicht zu kalt, nicht zu heiß, es hat nicht geregnet und war nicht nebelig und so langsam tauchten ältere, traditionellere Häuser auf welche fast wie aus der Zeit gefallen wirkten. Ich habe womöglich keine guten Bilder dieser Häuser da der Bus zu schnell war, sie wirkten fast ein wenig wie alte traditionelle deutsche Holzhäuser, auf eine gewisse Weise aber doch sehr japanisch (so ein Zufall).

In Ginzan Onsen angekommen, ging ich die Straße nach unten bis ich an einem kleinen Fluss ankam. Diesen nach oben blickend sah ich die erste Brücke und einige Holzhäuser die ein wenig älter wirkten. Hier war ich also richtig. Durch die Biegung des Flusses waren allerdings die weiteren Häuser verdeckt.
Die Fassaden der Häuser wird, je weiter man den Fluss hinauf geht prunktvoller, prachtvoller und sicher auch wertvoller.


Da ich allerdings nicht alles auf einmal sehen wollte, bog ich nach links ab, da ich hinter der schmalen Lücke zweier Häuser eine Betontreppe sah, welche den Berg hinauf in den Wald führte. Vielleicht bekam ich von oben einen besseren Blick, dachte ich mir, und so stieg ich den Weg hinauf und lief parallel zum Fluss durch den Wald.

Plötzlich wirkt der Ort eher wie eine Ansammlung neuerer Häuser die dicht an dicht gebaut wurden.


Am Ende des Weges angekommen, mündete dieser an einem verschlossenen Schrein in einen anderen Weg welcher über eine Brücke führte. Man erahnte nun von dieser, neben welcher ein Wasserfall im Fluss Mündete, einige Häuser des Onsen.

Bevor ich mir diese jedoch weiter anschaute, bog ich, dem Fluss weiter folgend erst einmal tiefer in den Wald ein.

Dieser hatte neben einer weiteren Brücke auch einen Mineneingang den ich natürlich betreten musste. Warum auch sonst wären dort Lampen installiert worden?


Es war zwar nur eine kurze Tour unter Tage, trotzdem konnte ich mir zwei Mal den Kopf stoßen. Sehr vertrauenserweckend war aber auf jeden Fall das angerostete Metal das recht flexibel mein Gewicht aufnahm. Für dieses Jahr schafft es die Tour aber nur auf Platz zwei, Platz eins bleibt unangefochten stabil das Erlebnisbergwerk Merkers. Wer da noch nicht war, sollte definitiv einmal die Rundtour machen, die Fahrt alleine ist besser als jede Achterbahn und die Kristallhöhle ist einen Besuch wert.

Zurück aber nun nach Japan.
Durch den Märchenwald ging es nun zurück zu den alten Häusern am Fluss. Es heißt das Ginzan Onsen auch als Inspiration für das Onsen im Animationsfilm „Chihiros Reise ins Zauberland“ – „Spirited Away“ (2001) von Hayao Miyazaki. Das wird man mir vielleicht nicht glauben oder glauben wollen, aber diesen Film habe ich tatsächlich erst dieses Jahr zum ersten Mal gesehen. Empfehlen kann ich ihn aber trotzdem, auch wenn ich nicht alles verstanden habe.

Die Reflektion des Wasserfalls gesehen durch ein Rundes Fenster eines alten Gebäudes vom erhöhten Wanderweg.

Vielleicht sieht es hier im Herbst so oder so ähnlich aus.

トトロ – Totoro (Mitte) eine Figur aus dem Film となりのトトロ – tonari no totoro – Mein Nachbar Totoro von 1988 von Hayao Miyazaki. Ist auf jeden Fall auch empfehlenswert und ähnelt visuel ziemlich meiner Reise.

Zur Erfrischung gab es aber dann noch ein Macha Eis und ein heißes Fußbad in mit Quellwasser gefüllten Becken am Fluss. Das Fußbad kann ich sehr empfehlen, den ab und zu kommenden Geruch von verfaulten Eiern eher weniger. Vielleicht bietet sich ein Aufenthalt im verschneiten Winter mehr an als ein Besuch im Sommer, trotzdem bin ich sehr zufrieden die Zeit genutzt zu haben um dort hin zu reisen, auch wenn es recht lang war.

Yamagata

Zurück in Sendai, einen Tag weg und schon haben die Krabben die Stadt übernommen.