Um auf den Fuji zu kommen muss man erst einmal in die Nähe des Fujis gelangen. Je nachdem welchen Wanderweg man nimmt gibt es dafür auch unterschiedliche Buslinien. Die unterschiedlichen Wanderwege haben auch andere Schwierigkeitsgrade und da ich mich höchstens als unerfahrenen Wanderer einstufen würde, entschied ich mich für den „leichtesten“ Wanderweg für Anfänger, den Yoshida Trail.
Um diesen Wanderweg also zu erreichen musste ich zuerst nach Kawaguchiko, ein kleines Dorf zwei Stunden entfernt von Tokio.
Ich ging also hier in Sendai zum Bahnhof und kaufte mir das erste Mal in meinem Leben Shinkansen Tickets am Schalter. Glücklicherweise fahren diese mit einer so hohen Frequenz, dass ich ohne Reservierung Tickets bekam. Für einen Zug der bereits auf dem Gleis Stand als ich ankam…
Da die Shinkanses nur kurze Zwischenstopps einlegen musste ich mich schleunigst beeilen in meinen Waggon zu kommen, da es hier Gran Class, Reserved und Non Reserved gibt. Es scheint mir auch so, dass non reserved am weitesten von den zu den Gleisen führenden Treppen entfernt sind.
Also fragte ich schnell einen Bahnmitarbeiter am Gleis wo ich hin muss (Das Ticket war fast ausschließlich auf Japanisch) und nahm die Beine in die Hand.
Kurz nachdem ich nun also einstieg fragte ich einen anderen Passagier ob dies der Shinkansen nach Tokio wäre und mit einem Verwundertem Blick sagte er „Yes“. Puhh noch mal Glück gehabt.

Mein erster Blick auf Fukushima

In Tokyo angekommen folgte ich dem Rat meines Bruders und ging noch einmal näher als jemals zuvor an den Palast welcher recht nah an der Tokio Station ist, bevor ich umdrehte um mir meinen Bus zu suchen. Die Suche nach dem Busterminal gestaltete sich als relativ einfach, da dies direkt auf Google Maps zu finden war, jedoch musste ich für den Bus Tickets an einem Schalter kaufen. Mir wurde die Richtung und Entfernung gezeigt (ca. 100m) und so machte ich mich schnell auf meinen Weg.
Ich hangelte mich nun also von Ticketschalter zu Ticketschalter bis ich den richtigen fand an dem ich mein Busticket für 2200 Yen kaufte – Die Busfahrt ging ja zweieinhalb Stunden, dafür war es recht günstig.
Im Bus eingestiegen sah ich dann, dass es, anders als mir gesagt wurde, gar nicht notwendig gewesen wäre ein Ticket zu kaufen, da dieses auch direkt im Bus zu holen möglich gewesen wäre.

Tokyo Tower im Hintergrund

In die Dunkelheit hinein fahrend versuchte ich Fujisan unter all den Bergen zu erkennen, jedoch waren so viele Berge im Weg, dass mir dies nicht gelungen ist. Selbst als dieser direkt vor uns hätte sein müssen, sah ich nur eine dichte Wolkendecke, die aber so dunkel war, dass es auch der Himmel (ohne Sterne) hätte sein können.
Mit einer fast halbstündigen Verspätung erreichten ich nun Kawaguchiko und begab mich umgehend in meine Unterkunft. Ich würde für den kommenden Tag so viel Schlaf benötigen wie ich bekommen könnte. Leider gab es in dieser nun einen Schnarcher welcher mir das Einschlafen deutlich erschwerte. Ich war ja in einem gemischten Schlafsaal mit mindestens acht Betten.
Gegen Sechs Uhr nochwas wachte ich dann noch vor meinem Wecker auf und machte mich für meinen ersten Wandertag bereit.

An der Kawaguchiko Station angekommen traf ich eine Gruppe Wanderer welche Ich fragte welchen Wanderweg sie nehmen Würden „Yoshida trail“ – Gut meinte ich, dann wüsste ich ja wann ich aussteigen müsste.
Die Busfahrt dauerte ca. eine Stunde und da es sich um einen normalen Bus handelte sahen wir einen guten Teil der Umgebung. Von der ersten bis zur vierten Station war teilweise nicht mehr viel übrig, einige waren nur noch zu Parkplätzen am Straßenrand mutiert. Trotzdem fuhren wir recht schnell von ca. 800-900 Metern auf die 2300 Meter Höhe auf welcher der angeblich leichteste Wanderweg begann.

Ich nahm mir also einen Platz an einem außen liegenden Tisch und begann in aller Gemütlichkeit mein vorher im Lawson gekauftes Frühstück genüsslich zu verspeisen. Ok, ich gebs ja zu, es war eher mittelmäßig, wichtig war aber, dass ich genug Energie hatte.
Am Nachbarstisch unterhielt ich mich kurz mit einer dreiköpfigen Familie, die Frau aus Japan, der Mann aus Washington und das kleine Kind auch aus Japan. Sie zeigten mir wo ich mir einen Wanderstock kaufen könne und wollten schauen wie weit sie es mit der kleinen den Berg hinauf schaffen würden.
Im Nachhinein glaube ich, dass sie es vermutlich nicht zu weit geschafft haben werden, aber ich weiß es leider nicht.
Nun also kaufte ich mir einen kleinen Wanderstock von vielleicht 40-50 cm Länge. – Ein Wanderstock für Ameisen? Mach ich mich damit über kleinwüchsige oder Kinder lustig? Nein, er muss aber klein genug sein um noch ins Gepäck zu passen.
Unter anderem gab es auch Wanderstöcke die vielleicht zwei Meter groß waren und Amerikanische, Japanische oder die Flagge der Japanischen Marine hatten. Diese Marineflagge ist wohl durchaus bekannt, da sie nicht nur die rote Sonne in der Mitte auf weißem Grund zeigt, sondern auch die dazugehörigen Sonnenstrahlen abbildet.
Ich fand die Tatsache, dass es diese Flagge dort zu kaufen gibt und auch die Tatsache, dass sie heutzutage noch genutzt wird ehrlich gesagt ziemlich befremdlich und auch verstörend. Es wäre in Deutschland mindestens ein Nationaler, vermutlich eher internationaler Skandal wenn hier einige Historische Flaggen an Nationalen Denkmälern verkauft werden würden.

Der 富士山 – 富 – fu – reich, 士 ji – Krieger, 山 san/yama – Berg ist mit 3776Metern der größte und heiligste Berg Japans sowohl für die Shinto als auch für die Urjapaner, die Ainu. Viele hunderte Schreine wurden für ihn in der Umgebung gebaut und es gibt viele wichtige religiöse Ereignisse welche mit dem Fujiyama verbunden sind. So ist zum Beispiel die Tochter des Gottes Oyamatsumi, eine Prinzessin, den Fujiyama hinuntergekommen um Frau des Gottes Ninigi no mikoto, Enkel der Sonnengöttin Amaterasu zu werden.
Der Berg ist also der heiligste, größte und schönste Berg welcher als Nationalsymbol Japans gilt und in etlichen Darstellungen der Kunstgeschichte zu finden ist.
Die bekannteste Darstellung ist wohl die Große Welle, ein Holzschnitt von 葛飾 北斎 Katsushika Hokusai (1760 – 1849) welcher durch Japan reist und mit seiner Kunst unter anderem sehr bekannt wurde und Künstler wie van Gogh, Monet oder Sisley inspirierte.
Die Große Welle ist ein Druck aus den 36 Ansichten des Berges Fuji welcher wohl am bekanntesten ist.
Ich würde nun auch von mir einmal behaupten, dass diese Ansicht mich sehr beeinflusst hat, zum einen als Inspiration einmal nach Japan zu gehen, unter anderem habe ich sie selber einmal kopiert und verschenkt. Der graue Druck in der oberen Ecke ist A4.

Nun nachdem also die Pause beendet war und ich meine Wanderschuhe angezogen hatte – meine Wanderausrüstung war nur geliehen, passte aber glücklicherweise trotzdem perfekt, machte ich mich auf mir einen Wanderstock – äh – ein Wanderstöckchen zu kaufen und die Reise den Berg hinauf anzutreten.
Ich traf zufälligerweise auf eine Kanadierin die ca. 10 Jahre älter ist als ich und in Japan Urlaub machte und wir entschieden uns dazu zusammen den Berg hinauf zu gehen, da wir auch zufälligerweise in der gleichen Hütte, der Taishikan Hütte (8. Station, auf 3100 Metern) übernachteten.

Die Wanderung hinauf began mit einer kurzen Wanderung einer relativ gut ausgebauten Straße hinab. Darauf folgte nun ein steilerer Anstieg wie man ihn vielleicht aus den Wäldern Europa kennen würde, mit Steinen auf dem Weg, links und rechts mit Bäumen bewachsen und mit dem ein oder anderem Pferdehaufen verziert. Ja, ein par Pferde gab es auf dieser Höhe noch. Diese rutschten teilweise auf den glatten Steinen und man hatte ein wenig Angst davor von einem Pferd, wie Pins von einer Bowlingkugel, mitgerissen zu werden.

Nachdem nun ein Schutzuntergang passiert wurde, welcher gegen Geröll und Steinschlag errichtet wurde, begann nun langsam wirklich die Wanderung.
Das Wetter war nun perfekt, ich hatte mich ein wenig eingelaufen, trotzdem aber machten wir sehr regelmäßig Pausen, zum einen Teil um Wasser zu trinken, zum anderen um einfach ein wenig die Beine zu entspannen. An dieser Stelle kann ich nur jedem empfehlen sich eine „Plastiktüte mit Schlauch“ anzuschaffen, da diese wieder aufgefüllt werden kann, im leeren Zustand kaum etwas wiegt und auch kaum Platz verbraucht. Außerdem ist es durch den Schlauch auch während des Laufens möglich Wasser zu trinken ohne wie ein Bekloppter in seiner Tasche nach einer vollen Wasserflasche zu suchen. Den Müll muss man ja wieder nach unten nehmen. Es gibt dort NIRGENS einen Mülleiner. Dieser wäre aber auch nach kurzer Zeit übervoll und würde durch ein wenig Wind die Umgebung komplett verschmutzen.

Nun also ging es langsam die schotternen Zickzackwege hinauf welche auch auf der Karte angezeigt wurden. Und diese hinauf zu gehen ist noch viel, viel, viel langweiliger als es scheint. Jeder Schritt, jeder Tritt ist der selbe, nach einer Kurve kommt die nächste und dieses Spielchen geht so lange weiter, bis es zum Glück endlich ein wenig spannender wurde.
Es gab nämlich endlich mal ein par Steine welche hinaufgeklettert werden wollten.
Wer nun sagt, dass dies der einfachste Wanderweg ist, mag vielleicht Recht haben. Wer aber behauptet, dass „Jeder“ diese Wanderung machen kann, sollte direkt enterbt werden und der Kontakt mit ihm sollte sofort für immer abgebrochen werden.
Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich ein sehr vorsichtiger Mensch bin. Hier war ich ganz besonders vorsichtig. Denn obwohl es vielleicht nicht sonderlich gefährlich war, das Wetter war ja super und alles war trocken, war es hier dennoch so, das jeder, der sein Bein nicht mindestens einen Meter nach oben heben konnte um sich dann hinaufzuziehen, an dieser Stelle gescheitert wäre.
Es war also vielleicht nicht sehr anstrengend dort hinauf zu kommen, dennoch ist es nichts für ungeduldige Wanderer.

Vermutlich Kawaguchiko von oben

Wanderer bei ihrem Abstieg

Schritt für Schritt, Tritt für Tritt, auf, auf, hinauf! Es geht also langsam weiter bis nun langsam die 7. Stationen in Sicht waren. Dort wurde der Aufstieg deutlich langsamer, zum Teil um sich an die Höhe zu gewöhnen, aber auch um genug unterschiedliche Brandstempel am Wanderstock anzubringen. Stempel für das Stempelbuch gab es aber dennoch, schließlich ist ja der Fuji einzigartig.

Für diesen Anblick alleine hat sich die Wanderung auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn es für unerfahrene Wanderer wie mich meist sehr langweilig war.

Nachdem nun auch die Achte Station erreicht war hieß es gegen 14 Uhr nun, dass es das Abendbrot, Reiscurry und co. schon gegen 16 Uhr geben würde, also nutzte ich die Zeit in meiner Zelle, einer ca. 80cm x 80 cm x 210 cm großen Box und ruhte mich ein wenig aus.
Zum Abendessen dann saßen wir zu viert an einem Tisch, die Kanadierin mit welcher ich den Aufstieg begann, einem Kanadier welcher zum Urlaub in Japan ist und einem Deutschen aus Bayern der hier Work and Travel machte und von seinen vorherigen Erlebnissen in Japan erzählte.
Wir unterhielten uns ein wenig über unsere Aufbruchspläne und machten aus, dass wir uns am nächsten Morgen um 0 Uhr vor der Hütte treffen würden um gemeinsam den Gipfel zu erreichen.

Wie machten nur langsam Fortschritte da viele Wanderer vor und hinter uns waren und diese riesige Schlange zum Gipfel nur extrem langsam voran kam. Außerdem schaute ich vor jedem Schritt, dass mir meine Wanderstöcke auch einen festen boten, meine Sicherheit war mir dann doch sehr wichtig. Die Wanderung bei Nacht war wirklich sehr meditativ und beruhigend, visuell vielleicht ein wenig so wie die Tiefseeunterwasserdokumentationen in welchen man nur das sieht was direkt vor einem ist und nur sehr vage die Umrisse des Berges erkennen konnte. Wir waren uns sehr einig, dass dieses Tempo doch sehr angenehm war und es gerne so langsam weiter gehen könne.
Auch trafen wir auch auf etwas taumelnde Wanderer welche um 21 Uhr ihrer Wanderung begannen, Amerikaner halt. Das das schon ein wenig unverantwortlic ist, vor allem wenn man an die Mögliche Höhenkrankheit denkt die einen befallen kann ist ja wohl klar.
Leider gab es auch hier wieder ein hin und her, einen Zickzacklauf den Berg hinauf, aber da ich ja darin nun schon geübt war, konnte auch dieser Abschnitt gemeistert werden.

Auf den Bildern erscheint es dunkler als es tatsächlich war. Die Sicht war ähnlich der unter Straßenlaternen.

Kurz vor dem Gipfel wurde es dann ein wenig steiler und steiniger, jedoch riefen nun die Gruppenführer ihren Wanderern zu wie weit es noch wäre und dass sie es schaffen würden, einfach nur weitermachen! Ab und an wurde man überholt, ging an pausierenden Wanderern vorbei oder versuchte sich einzuordnen, schließlich war aber nun wirklich der Gipfel zu erkennen. Am Horizont ging zeitgleich langsam der Mond auf, interessanter Weise sogar in Form einer Sichel welche sehr, sehr Stark an das Zeichen Date Masamunes erinnerte, welcher diese auf seinem Helm trug. Ob dies nur ein Zufall ist oder doch das Zeichen einer höheren Gewalt weiß ich nicht zu beurteilen, allerdings ist auch das besonders gute Wetter auffällig.

Bevor wir den Gipfel betreten konnten, sahen wir zwei steinerne Löwenfiguren die den Gipfel des Berges bewachten, uns aber glücklicherweise hindurch ließen. Nun oben angekommen suchten wir uns einen freien Platz mit der besten Sicht auf die in ca. einer Stunde aufgehenden Sonne, dieser Anblick soll schließlich magisch sein.
Die Zeit bis dahin wurde genutzt um viele verschiedene Bilder zu schießen, größtenteils von der Menschlichen Lichterkette die ihren Weg zum Gipfel suchte und dem Wolkenmeer welches sich vom Berg ausgehend über den Horizont hinaus ausstreckte.

Plötzlich blendete uns ein gigantisches Licht am Horizont, es kann sich nur um die Sonne gehandelt haben, und diesen Augenblick erwartend waren viele, viele Kameras in die Richtung des Sonnenaufgangs gerichtet.
Da ich ja die Helligkeit der Sonne normalerweise nicht gewohnt bin, vor allem nicht am Morgen, drehte ich mich instinktiv weg und sah eine zweite Sonne aufgehen. Es gab Zeiten in Japan in denen ein zweiter Sonnenaufgang nichts gutes mit sich brachte, jedoch war dies nur die Sonne der Japanischen Flagge, welche genau im Moment des Sonnenaufgangs auf dem Gipfel des Fujiyamas gehisst wurde.
Wirklich ein sehr beeindruckender und bewegender Moment, den man zu vermitteln nicht mit verbalen Mitteln in der Lage ist, muss ich zum Neid des Lesers sagen.
Ich konnte nun also auf dem Gipfel des Fujiyama das Bergfest feiern, da genau dieser Samstag die Mitte des Zeitraumes darstellte welcher mich von meiner Familie trennte. Das heißt allerdings nicht, dass es auch die Mitte meiner Zeit in Japan sein soll, dieser Zeitpunkt liegt noch in einer klein wenig weiter entfernten Zukunft.

Am Schrein des Berggipfels gab ich nun mehr Geld aus als ich gewillt bin in Worte zu fassen, jedoch habe ich nicht vor den Fujiyama ein zweites Mal zu besteigen. Es heißt ja nicht umsonst, dass der Weise ihn nur einmal besteigt während der Narr ihn öfter hinauf geht. Um nun kein Narr zu werden darf ich diesen Berg halt nur nie wieder hinauf gehen.
Da man von der Spitze bereits den Krater erblicken konnte, entschied ich mich die mehrstündige Tour um den Krater nicht durchzuführen. Ob das ein Grund wäre wieder zurück zu kehren? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es das wert wäre. Aber es wäre nicht das erste Mal das ich mich irren würde.

Nun also den Krater erblickend musste ich feststellen das es sich doch gelohnt hatte diesen langen langen langen aufstieg gewagt zu haben. Am interessantesten waren hier, wie im oberen Bereich des Berges die unterschiedlichen Farbverläufe die sich durch das Gestein flossen. Von Rot über braun zu schwarz war jede Farbe enthalten und nun aus dieser Nähe war tatsächlich das gesamte Ausmaß des Kraters erkennbar.
Eine wahrlich großartige Ansicht des Fujiyamas.

Über den Wolken, sagt man, muss die Freiheit wohl Grenzenlos sein,… ach ja, das war ein Ausblick…

Nachdem wir nun genug der Bergatmosphäre genossen hatten, ging es wieder langsam hinab in eine lebendigere Umgebung. Hierbei muss ich sagen, dass der Abstieg teilweise noch gefährlicher aussah als der Aufstieg. Dies lag teilweise daran, dass man zu der am Hang gelegen Seite des Pfades keine Absicherung hatte, quasi bei einem falschen Sturz also direkt am Hang hinunter gerollt wäre.
Ich hatte ja schon beim Aufstieg keinen Lust auf die Serpentinen, leider bestand der Abstieg fast vollständig aus einer ziemlich hohen Anzahl dieser Wege.
Wo man schon am Gipfel keine Kraft mehr hatte, hatte man beim Hinuntergehen noch weniger Lust irgendetwas zu machen. Hinab, rutschen, weiter hinab, kurze Pause, 180 Grad Drehung, hinab, rutschen, Pause hinab,… usw. Es war wirklich nicht mehr lustig.
Aber sehr, sehr langsam kam man dann doch irgendwann unten wieder an und konnte gleich wieder einige Höhenmeter hinauf um letztendlich doch wieder auf der fünften Station zu landen.

Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt, nur halt rückwärts. Andersherum wäre ja auch schlecht möglich, oder?
Kawaguchiko war nun richtig belebt und an der Bushaltestelle wartend sah ich immer wieder Busse kommen und gehen. Leider sogar mehr als ich gerne gesehen hätte, da der Bus nach Tokyo eine Verspätung von 34 Minuten hatte. Sicher lag es an der weiten Strecke und dem Verkehr in Tokyo, zumindest aber kam ich so gegen 14:30 wieder in Tokyo an.
Da ich nicht wusste wie lange die Wanderung dauern würde, habe ich mich noch nicht entschieden was ich nun machen würde, zum Beispiel stand ein Tag in Tokyo im Raum, allerdings war ich so müde, dass ich mich doch dazu entschied direkt nach Sendai zu fahren und dort sofort horizontalisiert meine Augen ausruhen würde.
Gesagt, getan.

Stempelbuch und Wander „stock“ nach einer erfolgreichen Sammelaktion in Tokyo und am Fujiyama