Nachdem ich nun gestern an der Tokyo Station angekommen bin musste ich mich erst einmal im unterirdischen Komplex der Station zurechtfinden. Diese hat nämlich ein sehr weit und verflochten wirkendes Netzwerk aus Gängen welche entweder mit kleinen Läden oder teilweise noch mehr Gängen bestückt waren. Es hat dabei nicht unbedingt geholfen, dass eines meiner beiden Gepäckstücke relativ unhandlich war und dadurch die Navigation durch die mit Menschen befüllten Bereiche etwas schwerer wurden. Auch war es zu dem Zeitpunkt so, dass ich keine Mobilen Daten und auch kein W-lan eingestellt hatte. Ich wusste lediglich, dass ich den Yaesu Exit nehmen sollte, was aber durch die unmengen an anderen Ausgängen, Wegen und sonstigen Beschriftungen ein klein wenig komplizierter wurde.
Nachdem ich nun aber doch mal auf die Idee kam das öffentlich W-lan Netz zu nutzen, wurde der Weg viel klarer und mir viel zu meinem erstaunen auf, dass ich wohl doch am richtigen Yaesu Exit war. Es gab natürlich nicht nur einen, sonderen einen Nord, Central und sicherlich auch einen South Yaesu Exit.
Der Weg zum Hotel hingegen gestaltete sich Problemlos, da dieses eine Straße Weiter um die Ecke in einem relativ schmalen Gebäude versteckt, jedoch durch die hellen Reklamen an der Fassade gut sichtbar war.
Zu dieser Zeit wurde es auch schon so langsam dunkel, daher machte ich mich auf den Weg einmal die historisch anmutende Fassade der Tokio Station zu finden welche, so sagte mir eine Sicherheitskraft, genau auf der entgegenliegenden Seite des Yaesu Exits war.
Auf meinem Weg habe ich einige Baustellen gesehen an welchen, wahrscheinlich im Schutze der Nacht, hart gearbeitet wurde. Wie kann man am besten im Dunkeln arbeiten? Richtig, indem man sich eine Art Ballon mit Lichtquelle direkt über die Arbeitsfläche hängt.
Abgesteckt waren sie von Pylonen die bei einem Epileptiker einen Anfall auslösen könnten, da sie rot geblinkt haben. Das alleine klingt vielleicht noch nicht wirklich überzeugend, allerdings steht ein Pylon meist nicht alleine und so verwandelt sich eine abgegrenzte Baustelle schnell in einen Partybereich (gut ich glaube sie waren synchronisiert). Die richtige Partyausrüstung haben auch die „Einweiser“ welche in blauen Jacken und mit Helm versuchen die „Mengen“ – es waren zu der Zeit nur wenige auf den Straßen – zu bändigen in dem sie mit roten und blauen „Lichtschwertern“ die Fußgänger einweisen und sicher an den bereits abgesperrten Bereichen vorbeiführen.
Leider wurde ich aber während des ersten Abends auch direkt abgezogen als ich mir an einem Automaten einen frisch gepressten Orangensaft für 350 Yen holen wollte. Der Automat hat nämlich leider vergessen, dass der Saft auch in einen Becher müsste bevor ich diesen hätte trinken können. Nun gut, das Rückgeld gab es immerhin trotzdem, daher kann ich es dem Automaten zumindest bis zu einem gewissen Grad verzeihen. Aber immerhin hat er mir auch eine tolle Animation gezeigt, wie weit mein frisch gepresster Orangensaft nun gerade ist oder eher sein sollte. Die letzten par Sekunden gibt es hier:
Nun weiter aber zur Tokio Station, dem highlight des Abends. Die Station wurde erst 1914 gebaut und liegt sehr Zentral. Unter anderem auch der Kaiserpalast soll hier in der Nähe liegen. Diesen werde ich aber in nächster Zeit erst einmal nicht besuchen werden, da es in kurzer Zeit über den Shinkansen von der Tokio Station aus nach Sendai gehen wird. Insgesamt war die Atmosphäre an diesem Abend aber sehr ruhig, entspannt und die Japaner haben sich teils auch in Gruppen aufgemacht um ihren Feierabend zu genießen.




Lieber Jacob,
voller Interesse lesen wir deine Berichte. Wir wußten gar nicht, daß in dir ein verkapter Schriftsteller steckt. Dankeschön, das wir teilhaben dürfen und freuen uns schon sehr auf die
Fortsetzung.
Mit lieben Grüßen und herzlicher Umarmung deine Großeltern
Helga und Uli
Also, das mit dem Getränkeautomaten ist offensichtlich eine Krankheit, die immer mal wieder auftritt Als wir einmal, zugegeben in einem anderen Leben in Bulgarien, an einem Automaten einen Espresso kaufen wollten hatte er das Geld geschluckt und dann wie folgt den Auftrag ausgeführt.
Erst fiel ein Löffelchen runter, dann ein Würfelzucker, dann rauschte Espresso vorbei und am Ende kam das Becherchen.
Einen zweiten Versuch hatten wir nicht mehr gewagt.
Also erstmal muss ich mich wohl für die verspätete Antwort entschuldigen (lassen).
Die Geschichte ist ja echt super! Vielleicht hatte euer Automat ja einen schlechten Tag gehabt.
Ja, ich hatte an diesem Automaten auch keinen zweiten Versuch gemacht, das war mir dann doch zu teuer 🙂