Ich muss leider mitteilen, dass nun auch hier der Herbst am eintreffen ist. In den letzten drei Wochen während welchen zu Beginn ein Taifun vorbeizog gab es öfters Wolken am Himmel welche die Sonnenstrahlen blockierten. Diese hatten sich darauf gefreut mir nach einer langen Reise von 8min 19s eine Freude mit einem Sonnenbrand zu machen.
Stattdessen habe ich mich in der letzten Zeit tatsächlich erinnert, das es ja soetwas wie bewegte Luft, anscheinend wird diese Erfindung „Wind“ genannt, gibt. Ja, dieser Wind ist recht erfrischend und macht selbst die täglichen Temperaturen von 30 Grad fast schon sehr angenehm. Und ja, ich habe wirklich erst begreifen müssen, dass es auch in Japan „Wind“ gibt.

Als kleinen Nachtrag möchte ich auch ひまわり – Himawari (ひ – hi – Tag, まわる – mawaru – herumdrehen) zu meiner Lieblingswortliste hinzufügen.

Zusätzlich dazu habe ich heute das erste mal mit ein wenig bedauern feststellen müssen, dass einige vertrocknete Blätter auf dem Boden lagen und einige Bäume schon leicht gelb bis rötlich gefärbt sind. Vor allem der Herbstschmuck im Supermarkt leuchtet in kräftigen Rot und Orangetönen die echte Blätter nur neidisch machen können.
Aber warum eigentlich freue ich mich nicht so sehr auf den Herbst wie ich es sollte? Nun ich würde zum einen gerne sagen, dass ich die Temperaturen doch recht angenehm finde. Auch wenn es teilweise ein Bisschen heiß ist, ist es doch so, dass dies doch schließlich einen tollen Sommer aus macht. Dazu kommt natürlich auch, dass die Wäsche in dieser Hitze in einem Augenblick trocknet und ich mir durch den fehlenden Wind keine Gedanken darüber machen muss das die Kleidung vom Balkon geweht wird.
Aber es wird auch während der Woche mal ganz angenehm sein nicht im Schutze der Dunkelheit draußen zu sein, da zu dieser Zeit die Temperaturen auch auf längere Zeit angenehm sind.

秋の味覚 – あきのみかく – Aki no mikaku – Herbstgeschmack

Abgesehen davon habe ich langsam die „Nase Satt“ von meinen üblichen, wahrscheinlich recht ungesunden Abendessen. Da ich mich nicht entscheiden konnte was ich essen konnte, habe ich mich einmal dafür entschieden ein neues „Spiel“ zu spielen, „Hungry Roulette“ in dem ich etwas hungrig eine Tour durch die Innenstadt mache und erst essen gehe wen die Kombination von Hunger und Appetit perfekt aufeinander abgestimmt ist.
Klingt vielleicht merkwürdig, allerdings sollte es dabei helfen neue, vielleicht sogar gute bis sehr gute Orte zu finden an denen man essen gehen kann.

Ich lief also eine ungefähr einstündige Route durch die Innenstadt, leider aber kein Rundgang im Sinne der Graphentheorie.
Am Bahnhof vorbei kam ich auf meinem Rückweg in die Nähe des Restaurants (Fastfoodkette) Gusto, in welchem ja die Roboter die meisten Gäste bedienen. Kurz bevor ich aber dieses betreten konnte sah ich aus meinem Augenwinkel ein 牛タン – Gyutan – Kuhzung-enrestaurant in welchem ich nun das erst Mal die Möglichkeit hatte eine der Lokalen Spezialitäten Sendais zu probieren.

Für die, die noch nie Kuhzunge gegessen haben (Ich bevor ich in dieses Restaurant ging), kann ich nur sagen, dass es sich lohnt dies einmal zu probieren, das Fleisch aber doch ein wenig zäher ist als man sonst gewohnt ist. Leider wurde das Fleisch aber durch mein recht langsames essen ein wenig schneller kalt als mir lieb gewesen wäre. Insgesamt war ich aber trotzdem sehr zufrieden und konnte mich mit einem gut gefüllten Magen wieder auf meinen Rückweg machen.