Ich gehe zu einem Mausoleum

Nachdem Ich nun regelmäßig zur Uni gehe um meinen Aufgaben nachgehe, wird es sicher so sein, dass die Frequenz der Beiträge unterhalb der Woche abnimmt. Am gestrigen abend, als die Sonnen nun schon langsam unterging und mein Schatten endlich groß genug wurde, sodass auch eine andere Person in ihm hätte stehen können, machte ich mich nun also auf den Weg zum Mausoleum des Date-Clans.

Aufmerksame Leser wissen natürlich sofort, dass damit der lokale Volksheld, Daimyo und Samurai Date Masamune genannt ist, welcher aus dem kleinen Fischerdorf Sendai eine große, prächtige und mächtige Stadt gemacht hat, welche wir auch heute noch sehen können. Natürlich hat er dies nicht nur alleine geschafft, seine Nachfahren haben sein Werk weiter geführt und sich auch um den Aufbau der Stadt bemüht. Es ist auch so, dass heutzutage noch ein direkter Nachfolger des Clans existiert, welcher in der Präfektur Miyagi (die Hauptstadt Miyagis ist Sendai) lebt.

Wie immer im Leben, war auch ich ein wenig spät und stand so for der verschlossenen Tür des Mausoleums. Trotzdem hatte ich, durch das durch die Baumwipfel scheinende Licht der untergehenden Sonne, einen besonders ruhigen Besuch des Mausuleums, welches ich zu dieser Zeit ganz alleine bestaunen konnte. Das die Tür dabei abgeschlossen war, hat mir nur einen Grund gegeben zu späterer Zeit noch einmal hinzugehen, gelohnt hat es sich jedoch allemal.

Die Stufen beim Herabsteigen wirkten jedoch wenig sicher und so ließ ich mir genügend Zeit. Ich hatte es nicht auf der ToDo-Liste mir schon in der ersten Woche meine Beine zu brechen.

Stimmt, es ist ja nun schon eine Woche her das ich in Japan angekommen bin. Nun von den allseits bekannten Touristenattraktionen habe ich zwar noch nicht viel mitbekommen, trotzdem würde ich sagen, dass ich schon einiges erlebt habe. Am meisten allerdings habe ich mich darüber gefreut, wie freundlich und herzlich ich hier aufgenommen wurde und wie viel Unterstützung und Geduld die Japaner doch mit sich bringen. Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht bemüht habe, jedoch wäre es sicher um einiges schwerer gewesen, wenn die Leute bei Kommunikationsproblemen weniger Geduld gehabt hätten.

Ja, Kommunikationsprobleme, ne? Hat man in Deutschland auch. Da muss man ja nur nach Sachsne farn und djon kaman sich nichmer fersten ne?
Eine ähnlich interessante, aber tatsächlich positive Erfahrung machte ich nun heute, als ich mir nach einer Laborführung, die für eine andere Partneruniversität geplant war, an die ich mich aber anschließen konnte, an einen wöchentlichen Meeting teilnehmen durften an dem es Vorträge zum momentanen Stand der Dinge in einigen kleinen Forschungsbereichen gibt. Ich bin mir nicht sicher ob ich hier über den Inhalt schreiben kann/darf, wer aber an diesen Themen interesse hat, darf gerne auch eine Fortbildung auf eigene Hand über Google vornehmen.
Nun saß ich also bei diesen beiden Vorträgen ein einer U förmigen Sammlung Tischen und hörte gespannt den Vorträgen zweier Japaner zu.
„Also dann haben wir hier …. …. … .. und so können wir…. .. . .. . .“ Nun das ungefähr war mein Verständnis dieser, da sie im Fließenden Japanisch, in einer Geschwindigkeit die Eminem neidisch machen würde, gehalten wurden. Glücklicherweise gab es parallel auch Folien in Englischer Sprache, der ich mittlerweile relativ mächtig war. Außerdem wurde die Stimme des Präsenters in Echtzeit von Japanisch zu Englisch übersetzt und an einem Bildschirm angezeigt. Dass diese jedoch nicht ganz fehlerfrei war, konnte ich daran erkennen, das da stand: „My pants are fire“, auf der Folie aber keine Hosen zu sehen waren. Mehrere ähnliche andere Übersetzungsfehler gab es dann auch. Oder es ist so, dass mein Verständnis, oder genauer, mein Unverständnis der Sprache völlig falsch ist.
Es war aber leicht zu erkennen, dass es in beiden um Roboter handelten, welche unterschiedliche Forschungsfragen zur Interaktionen in und außerhalb der virtuellen Realität beantworten sollten.

Generell scheint es so zu sein, dass die Japaner Roboter und alles was damit zu tun hat mehr mögen als es in Deutschland der Fall ist. Während es zwar in Deutschald vorreiter der Prothesentechnik gibt z.B. Ottobock, so ist es hier bisher so gewesen, dass die Roboter eher fahrenden Kisten mit Funktionen, riesigen Mechs, oder kleine Roboter sind die eigenständig laufen können. Einige davon muss ich jedoch erst noch persöhnlich treffen. Oder lieber auch nicht, ein selbstfahrendes Auto zum Beispiel möchte man auf der Straße ja auch nicht treffen. Oder anders herum.

4 Kommentare

  1. I&H

    Lieber Jacob, Deine Aufzeichnungen gefallen uns sehr. Durch das Niederschreiben aller Deiner neuen Eindrücke in dem Dir bisher teilweise und uns völlig unbekannten Land fixierst Du nicht nur Dein Erlebtes, sondern weckst unsere Neugier und den Wunsch, so viel Interessantes auch weiterhin zu erfahren. Dadurch sind wir nach jedem Gelesenen gleich wieder gespannt auf Deine nächste Niederschrift. Und dass Du nach einem langen Arbeitstag nicht immer nur Amüsantes schreiben kannst, ist ja klar. Doch immer, wenn Dich neu Erkanntes bewegt, schreib es auf, und wir sind immer ganz Ohr! Deine Oma Inge und Opa Heiner. 12.6.24

    • admin

      Das freut mich aber wirklich sehr, vielen Dank! Ja, die nächste Niederschrift folgt recht bald, spätestens Samstag oder Sonntag 🙂
      Ja, ich werde will zwar versuchen mich nicht zu wiederholen, dabei ist dann aber bei einer solchen Menge von neuem die Gefahr, dass ich einiges wichtiges Auslassen oder vergessen könnte. Zum Glück kann ich mein Gedächtnis ja mit meinen Fotos wieder etwas auffrischen 🙂
      Es gibt hier auch noch so viel mehr zu sehen für das ich mir erst noch die Zeit nehmen muss, dass ich sicherlich ein ganzes Buch schreiben könnte 🙂

  2. Helga Fernau

    Lieber Jacob,
    daß Du uns weiterhin an Deinem Altag in Japan teilhaben lässt, ist ganz wunderbar. Aber hoffentlicht leidet Dein Nachtschlaf nicht darunter.
    Der Beitrag ist wieder sehr erfrischend und die Bilder sind das I- Tüpfelchen.
    Japan war uns immer zu weit, ein Fehler wie wir jetzt finden.

    • admin

      Keine Sorge, so viel verpasst ihr hier nicht. Ihr solltet froh sein, dass ihr hier nicht bei 30 Grad und 50% Luftfeuchtigkeit rumlaufen müsst.
      Die Wege können weit sein und die Sonne knallt fast senkrecht auf mich und den Boden, daher würde ich vorerst einen Besuch für euch weniger empfehlen.
      Aber schön ist es hier trotzdem 🙂

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